Museumsgarten
Das Areal des heutigen Museumsgartens hat schon einige Veränderungen mitgemacht: Anfang des 17. Jahrhunderts wurde hier die Stadtbefestigung durch ein Rondell verstärkt. Eine massive Erhebung wurde aufgeschüttet. Sie sprang aus der der Linie des Stadtwalls hervor, war aber genauso hoch. Die runde, vom Stadtgraben umflossene Form des Rondells ist noch gut erkennbar und auch seine ursprüngliche Höhe kann man noch erahnen.
Nach dem Rückbau der Stadtbefestigung wurden die alten Wälle und ihre Bastionen als Garten- und Weideflächen oder Bleichwiesen genutzt. Obstbäume und Wäschestangen sind sogar noch auf einem Foto zu sehen, das die Villa im Rohbauzustand zeigt.
Die Villa umgab bald nach ihrer Fertigstellung ein rund 3000 Quadratmeter großer Garten, gestaltet nach den Vorstellungen von Emilie Schönfeld. Sie ließ Wege, Beete und sogar zwei kleine Grotten am Hang zum Stadtgraben anlegen. Eine Mauer, Hecken und schmiedeeiserne Gitter grenzten den Garten vom Wall ab. In guten Zeiten wuchsen Rosen, Spalierobst und Orangeriepflanzen im Garten; in Kriegszeiten wurde auch Kohl angebaut. Ein kleines Gewächshaus und ein Hühnerstall gehörten ebenso zur Gartenausstattung wie die Sonnenuhr.
1941 übernahm das Heimatmuseum Villa und Garten. Die moderne Ausstellungshalle nach den Plänen Dieter Oesterlens wurde 1973 bis 1975 an die Villa an und in den Garten hinein gebaut.
Durch den Ankauf des benachbarten Grundstücks ergab sich die Chance, das Städtische Museum mit seinem Garten und der benachbarten Freifläche zu einem attraktiven Begegnungsraum zu entwickeln. 2023 wurde deswegen ein Gestaltungswettbewerb durchgeführt, in dem das Büro TGP Landschaftsarchitekten aus Lübeck den ersten Preis erhielt. Eine Umsetzung ist abhängig von der erfolgreichen Einwerbung von Fördermitteln.