Bautagebuch
Das Obergeschoß der Villa Schönfeld wurde denkmalgerecht restauriert und der Eingangsbereich des Museums erweitert. Auch das Dach des Oesterlen-Baus wurde saniert. Die neue Dauerausstellung zur Stadtgeschichte ist eröffnet.
In diesem Presseartikel (Neue Westfälische vom 23. Juni 2022, Artikel sind urheberechtlich geschützt) erläutert die Museumsleiterin die Umbaumaßnahmen.
Und in diesem Artikel (Westfalen-Blatt vom 6. Juli 2022, Artikel sind urheberechtlich geschützt) erfahren Sie auch etwas über ein besonderes zukünftiges Ausstellungsstück: die Herforder Wunderkugel.
Sie wollen noch mehr Objektgeschichten lesen? Gerne, wir haben eine ganze Serie, die auch noch laufend erweitert wird.
Sie wollen die bisherige Ausstellung noch mal sehen? Kein Problem: Ein virtueller Rundgang durch die Geschichte Herfords im 19. und 20. Jahrhundert finden Sie Hier.
Auf Spurensuche im Museum
Diese Zeitungsartikel (Neue Westfälische vom 15. 08. 2022 und Westfalen-Blatt vom 13. 08. 2022) berichten über die spannende Spurensuche der Restauratorinnen in der Villa.
30.10.2023
Schwergewichte treffen im Museum ein
Während im Foyer noch Fußboden und Decke gemacht werden, treffen in der Villa die schweren Exponate ein. Darunter zwei Steinfiguren aus dem 14. Jahrhundert. Mit der Hilfe von Flaschenzug und Schlupfbändern schweben die Skulpturen auf ihren Platz in der neuen stadtgeschichtlichen Ausstellung im Erdgeschoss der Museumsvilla. Die Bombe, die ebenfalls aus dem Depot mit ins Museum gekommen ist, wird ihren Platz im Obergeschoss einnehmen.
15.10.2023
Heizungsinstallateure sind auch Künstler
Nachdem im Juli das Foyer in nur wenigen Stunden äußerlich neue Gestalt angenommen hatte, veränderte sich im Bau in den nächsten Wochen sichtbar kaum etwas. Wenig interessant anzusehen wurden Kabel verlegt, Steck- und Netzwerkdosen mit Abdeckungen versehen und zahlreiche Besprechungen zur Ausführungen von Details am Dach, dem Notausgang im Obergeschoss etc. geführt.
Aber dann kam der Tag der Heizungsinstallateure, die uns – ebenfalls wieder in wenigen Stunden – ein fotogenes kleines Kunstwerk beschert haben. Inzwischen ist es unter dem Estrich versteckt und wird zukünftig für angenehme Wärme im Foyer dienen.
09.07.2023
Die Erweiterung des Museumsfoyers …
nahm innerhalb nur eines Arbeitstages Gestalt an. Nachdem im Juni noch eine undichte Kellerwand unter dem neuen Foyerbereich saniert werden musste, ist dieser inzwischen unter Dach gebracht. Zunächst stellten die Handwerker das Stahlgerüst, das das Dach und die neue rückwärtige Fensterfront trägt, auf. Anschließend fügten die Zimmerleute die Dachbalken ein und schlossen das Dach mit Holzlatten. Und alles zusammen hat nur 9 Stunden gedauert. Nun kann die Glasbaufirma Maß für die neuen Fenster nehmen.
01.07.2023
Die Raumausstatter…
bringen über den Fenstern Vorhangschienen an. Daran werden Banner aufgehängt, die passend zu den Themen der zukünftigen Dauerausstellung mit historischen Fotos und Dokumenten bedruckt sind.
11.06.2023
Die Vorbereitungsarbeiten für …
das erweiterte Foyer hatten Anfang des Jahres mit dem Bau des Fundaments begonnen. Anschließend wurden die Platten der Terrasse komplett entfernt und die Fläche mit einer wasserundurchlässigen Abdichtung versehen. Trotzdem drang nach Regenfällen Wasser in den unter der Terrasse liegenden Keller ein. Dessen Außenwand war stellenweise undicht geworden, ein unerwarteter Schaden, den es nun zunächst zu beheben galt. Hierfür wurde die Kellerwand komplett freigelegt. Das heißt die Bauhandwerker legten mit dem Bagger einen Schacht frei, in den sie zur Abstützung des Erdreichs Spundwände setzten. Den letzten Meter bis zur Kellersohle mussten sie mit der Schaufel ausheben und die Erde mühsam mit dem Eimer aus dem Schacht schaffen. Eine Abdichtmasse wurde aufgetragen; zuletzt dort, wo Holzbalken die Spundwände gestützt hatten.
29.05.2023
Schon längst wartet…
der Teppich auf seinen Einsatz. Bereits im August 2022 – bevor die Bauarbeiten begannen – wurden die rund 330 qm Teppich für das Obergeschoss angeliefert. Es war gar nicht leicht die langen und mehrere hundert Kilo schweren Rollen abzuladen und zur Zwischenlagerung in den Oesterlenbau zu bugsieren.
Nun sind die acht Rollen nach acht Monaten endlich zum Zug gekommen. Nach dem Schneideplan hat der Handwerker die Bahnen aus den Rollen zugeschnitten. Auf den zuvor verlegten zwei Plattenschichten wurden sie dann gemäß Verlegeplan ausgelegt und flächendeckend verklebt.
30.04.2023
Wie auf Waldboden…
werden die Besucher*innen zukünftig in den Ausstellungsräumen gehen. Wieso? Weil der originale Holzfußboden aus der Bauzeit in seiner Substanz geschützt werden soll. In den 1960er Jahren wurde PVC als Fliese und als Meterware auf den Holzdielen flächendeckend verklebt. Es war leicht zu pflegen für die Museumsmitarbeiterinnen. Jetzt werden die Räume entsprechend der Befunde aus der Zeit, als die Villa als Wohnhaus diente, denkmalgerecht restauriert. Dazu passt natürlich kein PVC und es wurde entfernt; Kleberreste blieben allerdings zurück. Die Frage, die sich nun stellte, war: Den Fußboden durch abschleifen und neu versiegeln aufarbeiten – oder wie im Erdgeschoß Teppich verlegen, d.h. kleben? Um einen angenehmen Raumklang zu erhalten, fiel die Entscheidung für Teppich. Es war aber nicht abzusehen, wie neu aufgetragener Kleber mit den Kleberückständen aus den 1960er Jahren chemisch reagieren würde. Die Architektin wusste Rat. Sie empfahl einen schwimmend, d.h. ohne Kleber, zu verlegenden Zwischenboden aus zwei Plattenschichten: Platten mit Unebenheiten ausgleichendem Schaumstoff auf der Unterseite und Klebefolie auf der Oberseite werden auf den Holzdielen passgenau zwischen den Wänden verlegt. Darauf kommt die zweite Plattenschicht, die zusätzlich stabilisierend wirkt, so dass der mit den Holzdielen nicht verleimte Untergrund nicht verrutscht. Auf diesen Zwischenboden kann nun der Teppichboden rutschfest geklebt werden. Auf diesem Untergrund geht es sich federnd wie auf Moos oder Waldboden.
17.04.2023
Die Tischler…
haben die neuen Fußleisten – kleine Abkastungen –, hinter denen die Heizungsrohre verschwinden, angefertigt und montiert, sowie die alten, wo nötig, ergänzt. Die Maler sind schon dabei, die Leisten zu streichen und passend zu den Türen zu maserieren, d.h. die Maserung der Holztüren auf den Fußleisten zu imitieren. Auch die neuen Türen werden nach dem Muster der vorhandenen maseriert.
20.03.2023
Teppich statt Rillenplatte…
… wird schon seit 2013 im Museum eingesetzt, damit sehbehinderte Menschen sich gut in der Villa zurechtfinden. Mit dem Taststock erspüren sie den schmalen Teppichstreifen, der in Zukunft nicht nur wie bisher alle Räume im Erdgeschoss miteinander verbindet, sondern auch durch das gesamte Obergeschoss laufen wird. Für eine erste Orientierung finden sehbehinderte Besucher*innen ein Tastmodell im Eingangsbereich der Villa. Noch ist der Platz für den Plan vom Obergeschoss weiß. Sobald die neue Dauerausstellung aufgebaut und alles am endgültigen Platz ist, wird er ergänzt.
10.03.2023
Barrierefreiheit und ein gutes Klima …
bestimmen derzeit die Baumaßnahmen. Trockenbauer, Elektriker und Installateure für Haustechnik arbeiten dabei eng zusammen. Im Erdgeschoss der Villa nahe des Foyers entsteht ein barrierefreies WC. Dazu wurde von einem Raum hinter der zukünftigen Kasse bereits vor ein paar Wochen ein eigener Bereich durch eine Trockenbauwand abgetrennt. Die Mitarbeiter der Firma für Haustechnik sind nun dabei, dort die Sanitärtechnik zu installieren. Um ihre Einbauten anzuschließen, benötigen sie nicht nur ihre eigenen Trinkwasser- und Abwasserrohre, sondern auch elektrische Anschlüsse, z.B. für das Warmwassergerät und den Notruf.
Ein gutes, d.h. gleichbleibendes Klima mit einer konstanten Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist wichtig für den Erhalt der Ausstellungsstücke und das Wohlbefinden der Besucher*innen. Auch hier arbeiten die Installateure für Haustechnik eng mit den Elektrikern zusammen, um die Messstationen und die Befeuchtungsanlage einzurichten.
5.03.2023
Ein weiterer Schritt …
in Richtung Sicherheit für unsere Besucher*innen ist gemacht. Nachdem die Rohbauer die notwendigen Öffnungen geschaffen haben, konnten die Tischler die kleine Treppe zum Notausgang einpassen. Die Haustechniker haben ihr Abwasserrohr bereits um die Treppe herum gelegt; die Elektroleitungen folgen. Es sind nicht wenige, die für Beleuchtung der Exponate und Fluchtwege, die Medienstationen etc. benötigt werden.
10.02.2023
Der neue Notausgang…
für die zukünftige neue Ausstellungsfläche im Obergeschoss der Villa wird vorbereitet und ermöglicht uns diesen Blick auf die Balkenlage der Geschossdecke, das Dach des Museumsfoyers und ins Erdgeschoss der Villa. Die Türöffnung muss tiefer gelegt und eine kleine Treppe eingebaut werden, damit das Niveau vom Dach des Foyers erreicht wird. Die Tischler schieben die Balken so weit auseinander, dass sie die von ihnen zu bauende kleine Treppe dazwischen einpassen können. Anschließend verschließen und sichern sie das das Loch erst mal wieder. Bevor sie die Treppe einbauten können, müssen jetzt erst die Rohbauer wieder arbeiten. Den Wanddurchbruch für die neue tiefersitzende Tür haben sie schon fertig. Allerdings mussten sie ihn erst wieder mit Platten verschließen. Denn die Tür, die alle Anforderungen des Brandschutzkonzeptes, der Alarmanlage und der denkmalgerechten Optik erfüllt, war nicht leicht zu finden und muss jetzt noch geliefert werden.
4.02.2023
Die Pause,…
die viele Baufirmen zwischen den Jahren und zu Beginn des Jahres gemacht haben, ist vorbei und es sind schon wieder Fortschritte auf der Baustelle zu sehen. Nachdem die Rohbauer die früheren Sitzbänke aus Beton auf der Terrasse entfernt hatten, konnten sie eine neue Türöffnung erstellen. Durch diese kann zukünftig das Personal aus dem Backoffice in der Villa zur Kasse im vergrößerten Museumsfoyer gehen.
Die Rohbauer haben auch schon das Fundament für die neue, Richtung Garten verschobene Rückfront des zukünftigen Museumsentrées und entsprechend bereits die Treppe weiter zurückliegend neu gesetzt.
31.12.2022
Hut ab…
vor der Leistung des Dachdeckers und des Fahrers der Baumaschinenfirma. Sie haben einen gut 15 m langen Baukran über den Wall und durch den Museumsgarten in den Innenhof des Städtischen Museums gebracht. Dafür mussten sie mehrere enge Kurven meistern und vor allem als Nadelöhr das historische Gartentor durchfahren. Durch das Umhängen des Krans, den zusätzlichen Einsatz eines Radladers haben die Fahrzeugführer den Kran in Millimeterarbeit durch das Tor manövriert. „So eine schwierige Baustelleneinrichtung habe ich noch nicht erlebt“, gestand der Dachdecker. Dank dieser Meisterleistung konnten bereits zwei der insgesamt fünf Trogdächer des Oesterlenanbaus noch vor der Weihnachtspause saniert werden. Auch im Obergeschoss des Museums ist bis zum Jahresende viel geschafft worden und man kann schon ahnen wie schön die Räume werden. Die Fotomontagen „vorher-nachher“ zeigen es.
Zwei Artikel aus der Neuen Westfälischen und dem Westfalen-Blatt dokumentieren den Baufortschritt:
Neue Westfälische vom 28. 12. 2022
Westfalen-Blatt vom 07.01.2023
6.12.2022
Eine kunstvolle Gerüstkonstruktion…
umstellt das Museumsgebäude. Es wird derzeit nämlich nicht nur das Obergeschoss der Villa restauriert und ein neues größeres Foyer erstellt. Auch die Dächer der von Dieter Oesterlen entworfenen Ausstellungshalle, die Mitte der 1970er Jahre an die Villa angebaut wurde, werden saniert. Die aus Beton gegossene Dachlandschaft aus fünf auf den Kopf gestellten Satteldächern unterschiedlicher Länge ist undicht geworden. Da dieser Gebäudeteil des Museumskomplexes in den Hang zum Stadtgraben gebaut und von vielen Bäumen umgeben ist, erforderte es von den Gerüstbauern eine Menge Geschick und auch Tragearbeit, das Gerüst standfest zu installieren.
3.12.2022
Die Maler …
arbeiten sich im Obergeschoss von Raum zu Raum vor. Inzwischen sind sie dort angekommen, wo die Trockenbauer zuletzt tätig waren. Diese haben das aufgestellte Wandgerüst für die WC-Anlage und den Kinoraum einseitig mit Platten geschlossen. Der Elektriker muss noch Leitungen in die zweiwandige Trockenbauwand einbringen, bevor auch die andere Seite beplankt werden kann.
Die Maler sind in diesen Räumen mittlerweile dabei, die schadhaften Stellen an der Decke zu schließen. Die Architektin bespricht mit ihnen, dass die Decke nicht weiter behandelt werden muss, da die Trockenbauer darunter eine Abhangdecke installieren werden.
Auch auf dem Treppenabsatz, der den Malern bisher als Baubüro und Materiallager gedient hat, und im Raum vor dem zukünftigen Notausgang werden nun die Schlitze der Elektriker sowie schadhafte Stellen verputzt. Erst befeuchtet der Maler sie und dann drückt er den Putz in den Schlitz. Wo größere Löcher geschlossen werden müssen, wird erst Streckmetall angeschraubt, damit der Putz besser haftet.
27.11.2022
Der Innenausbau…
schreitet schnell voran. In nur zwei Tagen entstehen, wo vorher nur ein Zimmer war, die Räume für das barrierefreie WC und ein Backoffice mit Teeküche. Auch die Umrisse des Kinoraums sind schon sichtbar.
25.11.2022
Die Trockenbauer…
von der Petershagener Firma Fox stellen die Wände für die WCs sowie den zukünftigen Kinoraum auf. Bevor Sie aber loslegen können, müssen Sie erst mal die Platten, die die Firma Nerlich aus Bad Salzuflen auf einem LKW mit Kran geliefert hat, in die Museumsvilla schaffen und in deren Obergeschoss an Ort und Stelle bringen. Der Fahrer des LKWs dirigiert ihnen den Kran mit den Paletten passgenau vor ein Fenster der Villa. Rasch sind die verschiedenen Leichtbauwände, Ständer und Dämmmaterialien abgeladen und im Museum vertragen.
18.11.2022
146 Jahre alte Wände …
haben schon viel erlebt und somit weisen sie auch besondere Schäden auf. Diese machen einige Zusatzarbeiten notwendig.
Da ist zum Beispiel ein aus Holzbohlen gefertigter Türsturz über einer nachträglich eingebrochenen Tür. Auf dem Holz wird der Putz nicht halten. Dort muss der Maler erst ein Streckmetall-Gitter befestigen, das einen besseren Haftgrund für den Putz bietet.
Frühere Wasserschäden machen sich auch bemerkbar. Die ehemals durchfeuchteten Stellen zeichnen sich jetzt auf dem Feinputz ab und würden später auch auf der Farbfassung hässliche Flecken bilden. Dort werden die Maler einen sogenannten Sperranstrich (Lab) auftragen, der dies unterbindet, und dann noch einmal neu putzen.
Außerdem wurde die Villa im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer in der unmittelbaren Nachbarschaft beschädigt. Die nur notdürftige Ausbesserung über einem Fenster hat eine unebene Fläche hinterlassen. Die Maler werden den vorstehenden Stein und den Mörtel abtragen, um eine glatte Wandfläche herzustellen.
In einem Raum ist eine Voute (geputzte Deckenkehle), unter der alte Kabel verborgen lagen, abgeplatzt und jetzt klafft ein breiter Spalt am Übergang zwischen Wand und Decke. Den Spalt wird der Maler mit Lehmsteinen schließen und anschließend den Putz aufbringen.
11.11.2022
Schöne Wände …
sollen die zukünftigen Ausstellungsräume im Obergeschoss der Villa bekommen. Das macht eine ganze Reihe von Arbeitsschritten für den Restauratorenbetrieb Thomas Berghoff aus Rüthen erforderlich. Angelehnt an die historischen Befunde werden die MitarbeiterInnen der Firma die Räume farbig gestalten. Aber dafür müssen sie erstmal ihre Baustelle einrichten, d.h. ihre Werkzeuge und Materialien über den Gerüstturm in die Villa bringen und ihr Arbeitsgerüst aufstellen. Erst dann beginnt die aufwändige Vorbereitung der Wände.
Die Maler verschließen zunächst die Schlitze der Elektriker mit Kalkmörtel, der mit einem 10%igen Gipszusatz versetzt ist. Der Gipszusatz sorgt dafür, dass der Mörtel besser an den Kabeln, die dicht an dicht in der Wand sitzen, haftet. Außerdem erhöht er die Festigkeit, so dass die sehr dünne Mörtelschicht über den flach in der Wand platzierten Kabeln nicht bricht oder abplatzt. Aus dem Mörtel ragen kleine rote Borsten. Darüber freuen sich die Elektriker, denn sie machen die von ihnen gesetzten Leerdosen wieder auffindbar, in die sie ja später noch die Steckdosen und Medienanschlüsse einbauen müssen.
Dann werden die Wände abgewaschen und mit einem Fixativ (Wasserglas) vorbehandelt. Das egalisiert die Saugfähigkeit und festigt den Untergrund für den anschließend aufzutragenden Feinputz. So funktioniert es allerdings nur in den Räumen, in denen unter den inzwischen entfernten alten, aus Museumzeiten stammenden Tapeten frühere Leimfarben zutage getreten sind.
In Räumen, die mit modernen Dispersionsfarben gestrichen sind, tragen die Maler statt des Fixativs einen mineralischen Putzgrund auf. Der Silicat-Feinputz kann auf diesem, anders als auf der Dispersionsfarbe, gut haften.
15.10.2022
Die Elektriker …
sind die Ersten auf der Baustelle. Die Architektin und der Elektrik-Fachplaner haben zusammen mit dem Medientechniker eine detaillierte Planung erstellt, die die Herforder Firma Generotzky nun umsetzt.
Alle Positionen für die Steckdosen und Medienanschlüsse sind vom Plan auf die Wand übertragen und es werden die senkrecht von der Decke kommenden Schlitze für die Kabel in die Wand gefräst.
Die Masse der Kabel ist lose oberhalb der Decke als Ringleitungen verlegt. So kann die Anzahl der Wandschlitze geringgehalten werden. Die Räume im Dachgeschoss sind wegen der geringen Höhe nicht mehr wie früher museal zu nutzen und erfüllen so doch eine wichtige Aufgabe als Installationsebene.
Denkmalgerecht führt die Firma die Schlitze so schmal und flach wie möglich aus. Die originale Substanz soll möglichst wenig gestört werden. Wie im Erdgeschoss gibt es auch im Obergeschoss noch Reste alter Farbfassungen auf den Wänden, die es zu schützen gilt. Anschließend versenken die Elektriker in den Schlitzen die Kabel. Wie die Heringe in der Büchse liegen diese in den engen Spalten. Leerdosen, die sie vor dem Verputzen der Wand mit Deckeln verschließen, setzen die Elektriker auch noch ein. Diese Deckel haben kurze vorstehende Borsten, die noch eine Rolle für die Arbeiten der Maler spielen werden, weil … – siehe nächste Folge!
12.10.2022
Regelmäßige Baubesprechungen…
dienen der Planung und Koordination der Bauarbeiten. Heute stehen u.a. die Rohbauarbeiten sowie die Planungen für Heizung, Lüftung und Sanitär auf der Tagesordnung. Für die Fluchttreppe aus dem Obergeschoss muss die Bank weichen. Ein Rohbauer, der sie beseitigen könnte, will wissen, wie massiv gebaut sie ist. Der Mitarbeiter der Elektrofirma hilft, die Antwort zu finden. Er setzt einen langen Bohrer an, um das Innenleben der Bank zu erkunden. Nach einigen Zentimetern dringt der Bohrer leichter in den Untergrund ein. Erleichterung beim Rohbauer: Die Bank ist nur mit Betonplatten verkleidet und nicht komplett aus dem harten Material. Unter den Platten verbergen sich wahrscheinlich Ziegelsteine als Füllung. Der Abbau wird leichter sein als befürchtet. Das freut auch das Museum, denn es wird dann nicht so teuer.
7.10.2022
Die Gerüstbauer…
schaffen einen eigenen Zugang für die Bauhandwerker, die das Obergeschoss der Villa denkmalgerecht restaurieren und für die zukünftige, erweiterte stadtgeschichtliche Ausstellung vorbereiten. Mit drei Leuten ist der Gerüstturm mit Stufen in Nullkommanichts aufgebaut. Jetzt können alle Handwerker mit ihren Werkzeugen und Materialien direkt in die erste Etage gelangen und ihren Müll von dort gleich nach draußen entsorgen. Der Weg ist kürzer als durch das Museum und das bereits fertig restaurierte Erdgeschoss wird so von den Bauarbeiten nur wenig beeinträchtigt. Ausnahmen sind das zukünftige Behinderten-WC und das Backoffice. Aber dazu später…